Kurzbiographie |
Hans Bodenstedt war einer der großen Pioniere des Hamburger Rundfunks. 1924, im Gründungsjahr der „Nordischen Rundfunk AG“ (Norag), wechselte der Journalist und Buchautor von der Zeitungsredaktion zum neuen akustischen Medium. Bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 baute er die Sendegesellschaft in Hamburg auf und leitete die Norag als Intendant. Bodenstedt entwickelte zahlreiche Programmideen, darunter die populäre Figur des „Funkheinzelmanns“. Als die Norag im Zuge der Machtübernahme an Eigenständigkeit verlor und Bestandteil der zentralistisch neugeordneten deutschen Rundfunklandschaft wurde, verlor Bodenstedt seinen Posten und verließ Hamburg. Obwohl er Mitglied der NSDAP war und nach 1933 als Direktor der NS-Verlage „Blut und Boden“, „Zucht und Sitte“ und „Ährenlese“ sowie als Schriftleiter der rassegenetischen Zeitschriften „Odal“ und „Zucht und Sitte“ eine dezidiert nationalsozialistische Position einnahm, wurde er nach Kriegsende erneut Mitarbeiter beim Hamburger Rundfunk, dem öffentlich-rechtlichen NWDR. 1953 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen nach Oberbayern zurück, wo er 1958 starb. |