Alice Wosikowski (geb. Ludwig) war Politikerin und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Sie wurde am 18.10.1886 in Danzig geboren und wuchs als Jüngste von vier Geschwistern auf. Ihr Vater war von Beruf Schneidermeister. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin. 1907 heiratete sie den Dreher Wilhelm Wosikowski, der engagierter Gewerkschafter und Sozialdemokrat war. Da er aufgrund seiner gewerkschaftlichen Aktivitäten scharf kritisiert wurde, siedelte die Familie nach Kiel über. Als ihr Ehemann im Ersten Weltkrieg fiel, musste Wosikowski ihre Kinder allein versorgen und arbeitete von 1915 bis 1921 als Fürsorgerin beim Kieler Magistrat. In dieser Zeit war sie Mitglied der SPD. 1921 heiratete sie erneut und zog mit ihren Kindern nach Hamburg. Dort wurde sie Mitglied der KPD und engagierte sich als Leiterin der Frauenabteilung. In den Jahren 1927 bis 1933 war Wosikowski Bürgerschaftsabgeordnete und setzte sich in erster Linie für die Rechte der arbeitenden Frauen ein. Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes war sie zunächst in der Buchhaltung eines Textilunternehmens, später als stellvertretende Verlagsleiterin der kommunistischen Hamburger Volkszeitung tätig. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich Wosikowski am Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Sie wurde dreimal in Haft genommen und in Konzentrationslagern interniert. Ihre Tochter Irene Wosikowski, Widerstandskämpferin in der Résistance, wurde 1944 hingerichtet. Im April 1949 wurde Alice Wosikowski Vorsitzende der Fachgruppe Zeitung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft. Infolge einer schweren Krankheit verstarb sie am 4.7.1949 in Hamburg (in einigen Quellen ist Moringen angegeben. Ihr Enkel, Dieter Wosikowski, kann dies nicht bestätigen). Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Ehrenhain für Widerstandskämpfer. |