Kurzbiographie |
Carl Mönckeberg war der Sohn des Senators Johann Georg Mönckeberg und dessen Ehefrau Catharina Magdalena geb. Gräpel. Mönckeberg besuchte das Johanneum und das Akademische Gymnasium seiner Geburtsstadt, bevor er von 1826 bis 1829 an den Universitäten Bonn, Göttingen und Berlin Theologie studierte. Nach Abschluss des Studiums unternahm Mönckeberg eine "Kavaliersreise" durch Deutschland, Frankreich, England, Schottland, Irland und Holland. 1831 legte Mönckeberg vor dem Geistlichen Ministerium in Hamburg das Kandidatenexamen ab. 1837 wurde Mönckeberg zum dritten Diaconus an der Hamburger Nikolaikirche gewählt, nachdem er 1838 die Hamburger Kaufmannstochter Johanna Louise Schröder geehelicht hatte. Von 1841 bis 1855 übte Mönckeberg außerdem das Predigeramt am Spinnhaus aus, von 1842 bis 1844 war er auch Katechet an der Schiffskirche. 1877 verlieh die Theologische Fakultät der Universität Leipzig Mönckeberg die Ehrendoktorwürde wegen seiner Verdienste um die Revision der Lutherbibel, für die er sich seit 1855 wissenschaftlich, kirchenpolitisch und publizistisch eingesetzt hatte. Mönckeberg gehörte innerhalb der lutherischen Kirche Hamburgs (seit 1870: Evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate) dem konservativen Spektrum an. Er war u.a. Mitglied der Hamburg-Altonaischen Bibelgesellschaft von 1814, des Kirchenbauvereins St. Nikolai und der Hamburger Stadtmission. Außerdem zählte Mönckeberg 1839 zu den Gründern des Vereins für Hamburgische Geschichte. Von seinen Werken ist die 1864 erschienene, 2006 als Nachdruck erschienene und seit 2014 in einer neuen, ausführlich kommentierten Ausgabe leicht zugängliche Schrift "Hamburg unter dem Drucke der Franzosen" am bekanntesten. In ihr stellte sich Mönckeberg einem Teil der Erinnerungskultur seiner Heimatstadt entgegen, indem er einer einseitig-negativen Darstellung der so genannten Franzosenzeit (1806-1814) und damit frankreichfeindlichen und nationalistischen Kreisen widersprach. Zu Carl und Johanna Louise Mönckebergs Kindern gehörte der Jurist und Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg (1839-1908); nach ihm ist in Hamburg die berühmte Mönckebergstraße benannt. Die Photographie Carl Mönckebergs stammt aus der Zeit um 1865 (Original im Staatsarchiv Hamburg). |