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Joachim Willy Heinz Maass  
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Geboren 11. September 1901
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Oktober 1972
Todesort New York 
Kurzbiographie

Der Kaufmannssohn Joachim Maass, geboren am 11.September 1901 in Hamburg, gestorben am 15.Oktober 1972 in New York, gehört, obwohl heute fast vergessen, zu den wichtigsten Autoren der Hamburger Literatur. Mit der einfühlsamen impressionistischen Eleganz seiner Sprache zählt er zugleich zu den wichtigen Autoren der deutschen Literatur der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Das große Thema seines Werkes ist das Werden des Menschen aus Kindheit und Jugend sowie die Unaufhebbarkeit der Moral. Maass war unbedingter Moralist. 1938 emigrierte er nach Amerika, weil er das kollektive Beschweigen der politischen Veränderungen nicht länger ertrug. Zu Beginn der 50ziger Jahre kehrte er nach Hamburg zurück, sicherlich auch angeregt durch den außerordentlichen Erfolg seines Kriminalromans „Der Fall Gouffé“. Doch blieb dieser kurze Aufenthalt bis 1954 nur eine „Stippvisite“, denn nun erschütterte ihn das Schweigen über die nationalsozialistische Vergangenheit. Auch seine Freunde konnten ihn nicht halten, obwohl man ihn 1950 als Mitglied der Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt gewählt hatte. Doch er kehrte zurück in die ihm vertraute „Fremde“. Die innere Zerrissenheit, dem verbrecherischen NS-Staat durch Flucht entgangen zu sein und nun ebenso einen wirklichen eigenen Antrieb für einen künstlerischen Neuanfang in Deutschland nicht zu verspüren, wird in seiner literarischen Biographie „Kleist, die Fackel Preußens“ (1957) intensiv gespiegelt. Dank seines Freundes Kurt Desch, eines bedeutenden Verlegers der Nachkriegszeit, wurde ihm 1961 der Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. Mehrfach in deutscher Sprache verlegt wurde der zunächst 1944 im Exil erschienene Roman „Das magische Jahr“, eine allein aus Diskretion scheinbar fiktional gehaltene Hamburger Kindheitserinnerung. Dargestellt wird die Ahnungslosigkeit des gebildeten Bürgertums gegenüber den heraufziehenden Notwendigkeiten einer Veränderung der sozialen Strukturen in seiner Heimatstadt Hamburg. Die Stadt wird in dem „magischen Jahr“ 1913/14 vor Ausbruch des I. Weltkriegs zur großen Allegorie von Wehmut, Glück und nahender Dämonie.

 
Sonstige Buchausgaben.pdf
Literaturhinweise Werkverzeichnis.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Journalist/in: -
Hochschullehrer/in: -
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