Kurzbiographie |
Der am 18. März 1813 in Wesselburen, dem damals dänischen Dithmarschen, geborene Maurersohn Friedrich Hebbel starb als berühmter Dramatiker und Träger des Schillerpreises am 13. Dezember 1863 in Wien. Sein Aufstieg begann in Hamburg, unterstützt und lange gefördert durch die Schriftstellerin Amalie Schoppe. Als Herausgeberin der Zeitschriften „Neue Pariser Modeblätter“ und der Jugendzeitschrift „Iduna“ hatte Friedrich Hebbel seine Gedichte an sie geschickt und auf ihre Initiative hin einen Briefwechsel begonnen, in dem er seine Wünsche nach einem Studium der Altphilologie und seine ökonomische Situation geschildert hat. Mit von ihr gesammelten Geldern, Freitischmöglichkeiten und der Anmeldung am Johanneum hatte die selbst nicht viel besitzende Schriftstellerin ihm die Lern- und Lebensmöglichkeit durch Spenden ermöglichen können. Sein Besuch an der berühmten Schule scheiterte in Hinsicht auf die alten Sprachen, doch hier in Hamburg begann er seine eigentliche Begabung, die Poesie und das Drama zu entdecken. Er schrieb neben seinen weiteren Gedichten einen Essay über „Theodor Körner und Heinrich von Kleist“ für den „Wissenschaftlichen Verein von 1817“ am Johanneum und auch einen nach wie vor interessanten Essay „Ein Wort Über das Drama“. In diesem wird vorweggenommen, was ihm in seinem dramatischen Werk auch gelang, klassisch - idealistische Traditionen mit einem neuen, einem uns heute schon als „modern“ erscheinenden, Blick auf den Menschen im bürgerlichen Trauerspiel und im sozialen Drama zusammenzuführen. Er galt damit als Vertreter eines weltanschaulichen „Pantragismus“, so der Terminus der Hebbel-Forschung, seine Vorstellung vom „Riss“ im Sein, eine metaphysisch bedingte Spaltung im Menschen war sein Thema. Außerdem begegnete er in Hamburg dem bedeutenden und überaus erfolgreich wirkenden Buchverleger und -händler Julius Campe. Julius Campe druckte seine Gedichte, den Essay wie auch sein erstes Drama „Judith“, das am 1. Dezember 1840 dann auch im Stadttheater uraufgeführt wurde. Im Laufe seines Lebens wurde er für Campe nach Heine der erfolgreichste Autor in seinem Verlag.
|