Kurzbiographie |
Otto Stern wurde 1888 in Breslau in Oberschlesien geboren. Er legte 1906 an einem Gymnasium in Breslau das Abitur ab und studierte daraufhin in Freiburg im Breisgrau und München physikalische Chemie. 1912 promovierte er mit einer Arbeit über den osmotischen Druck des Kohlendioxyds in konzentrierten Lösungen. Nach der Promotion ging Otto Stern 1912 zu Albert Einstein nach Prag. 1912 folgte er Albert Einstein nach Zürich und war für ihn als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1913 habilitiert Stern mit der Arbeit „Zur kinetischen Theorie des Dampfdruckes einatomiger fester Stoffe und über die Entropiekonstante einatomiger Gase“. Zum Wintersemester 1914/15 ließ Stern sich beurlauben und diente im Ersten Weltkrieg freiwillig in der deutschen Armee. In den ersten zwei Kriegsjahren war Otto Stern als Unteroffizier tätig. In einem Schnellkurs in Berlin zum Meteorologen ausgebildet, war er ab Ende 1915 auf der Feldwetterstation in Lomsha in Polen stationiert. Nebenbei beschäftigte er sich mit theoretischen Problemen der Entropie. Gegen Ende des Krieges begann Stern an der Berliner Universität, im Labor von Walther Nernst, sich fast ausschließlich experimentellen Fragen zu widmen. Von Frühjahr 1919 bis Oktober 1921 war er als Privatdozent an der Universität Frankfurt beschäftigt und führte eine Reihe bahnbrechender Experimente durch. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Experimentalphysiker Walther Gerlach erwies sich wissenschaftlich als ausgesprochen gewinnbringend. Das sog. „Stern-Gerlach-Experiment“ zum Nachweis der Richtungs-Quantelung schrieb Physikgeschichte. Nach einer kurzen Episode an der Universität Rostock von Oktober 1921 bis Dezember 1923, war er ab dem 1.1.1923 für 10 Jahre an der Universität Hamburg tätig. Hier konnte er mit einer begabten Assistentengruppe die Frankfurter Erfolge noch übertreffen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten nahm Stern, der einen jüdischen Hintergrund hatte, jedoch jede Grundlage für die Fortsetzung seiner Forschungsarbeit in Deutschland. Otto Stern kam einer Entlassung durch die Nationalsozialisten, die bereits seine besten Mitarbeiter erhalten hatten, zuvor und reichte selbst ein Entlassungsgesuch ein. Er floh 1933 in die USA und erhielt am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh/Pennsylvania eine Forschungsprofessur. Hier war er auch in das "Manhattan-Projekt" involviert, das zur Aufgabe hatte, für die USA die erste Atombombe zu erstellen. In welcher Funktion und welchem Umfang Stern sich hier beteiligte, ist unklar. Otto Stern wurde 82mal für den Nobelpreis vorgeschlagen, bis er ihn 1944 endlich erhielt. Im Alter von 57 Jahren ließ sich Otto Stern emeritieren und zog sich aus dem wissenschaftlichen Leben weitestgehend ins Private zurück. Am 17. August 1969 starb Otto Stern in Berkely. Der leidenschaftliche Filmfan, erlebte in einem Kino seinen letzten Moment. |