Kurzbiographie |
Immanuel Estermann wurde am 31.03.1900 in Berlin geboren. An der 1919 gegründeten Hamburger Universität gehörte Estermann zu den ersten 10 Studierenden, die ein Examen in Chemie ablegten. Er promovierte 1921 in Hamburg bei Max Volmer mit der Arbeit „Über den Verdampfungskoeffizienten und seine Beziehung zur Ostwaldschen Stufenregel“ 1922 war er Assistent bei Otto Stern in Roststock und folgte ihm schließlich an die Universität Hamburg. In der Arbeitsgruppe von Otto Stern war Estermann an Experimenten beteiligt, die wichtige Prämissen der Quantentheorie bestätigen konnten. 1933 wurde Estermann, der einen jüdischen Hintergrund hatte, von den Nationalsozialisten aus dem Hochschuldienst entlassen. Die überaus erfolgreiche Arbeitsgruppe um Otto Stern wurde so komplett zerschlagen, Stern selbst reichte ein Entlassungsgesuch ein, um einer Kündigung zuvor zukommen. Estermann floh über England in die USA und fand dort eine Stelle an der Carnigon Mellon University of Pittsburgh, an der Otto Stern 1933-1946 eine Forschungsprofessur der Physik innehatte. Estermann blieb für 20 Jahre auf dieser Stelle und war in diesem Zeitraum auch beratend in das Manhattan Projekt involviert, das die erste Atombombe baute. Von 1951 bis 1959 war er Berater und später Leiter der Materialwissenschaften des Office of Naval Research in London. Einem Antrag auf Entschädigung wurde in Deutschland stattgegeben, Immanuel Estermann galt ab 1957 als Emeriti der Hamburger Universität. Ab 1964 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Haifi inne. Immanuel Estermann starb am 30.03.1979 in Haifa. |