Kurzbiographie |
Zufolge der Beschreibung seiner Kinder war Ernst Flege ein intensiver Kunstschaffender, der ständig am Malen war. In seinem Oeuvre reihen sich Porträtarbeiten an Stillleben und Interieurs, aber auch Ansichten der Hamburger Umgebung sowie Darstellungen der Hamburger Innenstadt sind darin vertreten. Seine Bilder fertigte er vorwiegend in der freien Natur an und benutzte als Träger für diese meist ungrundierte Pappe oder Sperrholz. Gezeigt werden triviale und alltägliche Motive, die meist düster wirken und die vergangene Welt voll Armut wiederspiegeln. Gleichzeitig sind Ernst Fleges Kunstwerke sind durch eine starke Lebendigkeit geprägt, die durch wuchtige, kreuz und quer gesetzte Pinselstriche zum Ausdruck gelangt. Die Farben seiner Bilder waren meist in subtilen Tonwerten gehalten, mittels derer er eine kultivierte Farbgebung erzeugte. Sein Stil entwickelte sich in der Auseinandersetzung mit der impressionistischen Tradition der Hamburger Schule und einem expressionistischen Realismus. Die großformatigen, nach dem 1. Weltkrieg angefertigten Bilder vernichtete er um 1920. Die Kunstwerke seiner späteren Schaffensphase sind zunehmend stark abstrahiert und formal aufgelöst. 1939 erkrankte Ernst Flege an Multipler Sklerose, was zunächst sein intensives Arbeiten zwar unterbrach, jedoch nicht vollkommen unmöglich machte. Nach dem 2. Weltkrieg setzte eine Verschlimmerung seines Gesundheitszustandes ein, wodurch er wenige Jahre später nicht mehr malen konnte. |