Kurzbiographie |
Gertrud, geborene Mankiewicz, war die Ehefrau des Unternehmers und Mäzens Oscar Troplowitz. Dieser konnte – dank Gertruds Mitgift – 1890 das Kleinunternehmen des Apothekers Paul C. Beiersdorf aufkaufen und baute in der Folgezeit die Firma zu einem Betrieb auf, der weltweit aktiv war. Er entwickelte Produkte und Marken, die bis zum heutigen Tag weithin bekannt sind, so z. B. Leukoplast (1901), Labello (1909) und Nivea (1912). Grundlage für seinen wirtschaftlichen Erfolg war die außerordentliche kluge Auswahl seiner Mitarbeiter und dass er ein ausgesprochen sozial orientierter Unternehmer war. Auch politisch war Oskar Troplowitz engagiert: Seit 1894 hamburgischer Staatsangehöriger – und als gebürtiger Jude 1910 zum Christentum konvertiert –, gehörte er sowohl der Bürgerschaft (1904–1910), als auch der Bau- (1906–1918), Schul- (1910–1916) und Finanzdeputation (ab 1916) an. Die Ehe mit Gertrud Troplowitz blieb kinderlos. Das Paar unternahm viele Reisen durch Europa und sammelte Kunst. Beraten durch den Maler Friedrich Ahlers-Hestermann trugen Gertrud und Oskar Troplowitz ab 1909 eine bedeutende Kunstsammlung zusammen, zu der Werke von Max Liebermann, Pablo Picasso, Auguste Renoir und Max Slevogt zählten. Gemeinsam förderten sie Maler wie Franz Nölken oder Fritz Friedrichs, indem sie diese mit Werken zur Ausstattung ihres Hauses beauftragten oder sie direkt mit Geld unterstützten. Nach dem Tod von Gertrud Troplowitz gelangten aus ihrem Nachlass 17 Gemälde als Schenkung an die Hamburger Kunsthalle – eine der größten Gaben an das Haus im 20. Jahrhundert. |