Kurzbiographie |
Martin Abraham Stock war ein Hamburger Fußball-Spieler und Sportfunktionär. Nach dem 2. Weltkrieg war er Mitglied im DFB-Vorstand. Während der NS-Herrschaft wurde er im Dezember 1936 wegen „Rasenschande“ von der Gestapo festgenommen, aber einen Monat später wieder freigelassen. Er wirkte anschließend als Spieler, Schiedsrichter und Funktionär für die jüdische „Sportgruppe Schild“, bis diese nach der Reichspogromnacht im November 1938 aufgelöst wurde. Am 8. November 1941 gehörte Stock zu den 969 Hamburger Juden, die ins Ghetto Minsk deportiert wurden. Am 15. April 1945 wurde er von britischen Soldaten im KZ Bergen-Belsen befreit. Er war einer von nur acht Deportierten seiner Gruppe, die den Holocaust überlebten. Danach engagierte er sich erneut für den Fußball. Im Mai 1950 wurde er Leiter des Spielausschusses des DFB und gehörte damit dem Vorstand des DFB an – als erstes Vorstandsmitglied jüdischen Glaubens in der Geschichte des Verbandes. Ende 1950 wanderte er zu seinem Bruder nach Brasilien aus, kehrte 1957 wieder nach Hamburg zurück und war viele Jahre Schiedsrichter-Obmann beim Hamburger Fußball-Verband.
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