Kurzbiographie |
Daniel Lienau war der Hamburger Bürgermeister, der die Stadt als ältester Bürgermeister und Generalissimus durch die schwierige Franzosenzeit führte. Bereits sein Vater, Hinrich Christoph Lienau, hatte der Stadt als Senator gedient. Daniel Lienau besuchte das Johanneum und war dort so erfolgreich, dass er zum Primus der ersten Klasse aufstieg. Gesundheitliche Probleme bewogen ihn zum Abbruch des Studiums. Statt dessen reiste er nach Bordeaux, wo sein Bruder Vincent das Handelsgeschäft Frères Lienau &. Comp., das seine Onkeln gegründet hatten, erfolgreich weiterführte. Daniel Lienau blieb als Teilhaber des Geschäfts in Bordeaux, bis er nach dem Tod des Vaters 1770 zurückgerufen wurde, um in Hamburg das Familienunternehmen fortzuführen. Bis zu seiner Erhebung zum Bürgermeister 1798 übte er zudem verschiedene städtische Ämter aus, unter anderem von 1788 bis 1793 die Amtmannschaft in Ritzebüttel. 1807 stieg Daniel Lienau vom Bürgermeister zum ältesten Bürgermeister und Generalissimus auf und verbrachte die kommenden Jahre mit dem Versuch, Hamburgs Eigenständigkeit und Stadtverfassung trotz französischer Besatzung so weit wie möglich zu erhalten. Litt die Stadt schon ab 1806 unter der Kontinentalsperre, die den wichtigen Handel mit England unmöglich machte, musste sie 1811 auch die angestammte Verfassung aufgeben und wurde Teil des Kaiserreichs. Laut dem Verfasser seines Nekrologs gab Daniel Lienau jedoch die Stadt nicht auf und erlebte auch den Abzug der Franzosen 1813 noch mit. Diese Standhaftigkeit wurde nach seinem Tod 1816 besonders gewürdigt. |
Lokale Referenzen |
Daniel Lienau gehörte - wie weitere Mitglieder seiner Familie - dem Bund der Freimaurer an. Zuerst war er Mitglied der Loge "Absalom zu den drei Nesseln". Als am 18. Juli 1776 in Hamburg die Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" gegründet wurde, wechselte er mit seinem Bruder Vincent und vielen weiteren Brüdern in diese Loge. Bruder Vincent wurde erster Meister vom Stuhl dieser neu gegründeten Loge, der er den Namenszusatz "zu den drei Sternen" mit Bezug auf die drei Sterne im Wappen der Familie Lienau gegeben hatte. Lienaustraße, Farmsen-Berne, seit 1927
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