Kurzbiographie |
Eine Gedenktafel in der Hamburger St. Michaeliskirche ehrt den großen Komponisten, Pianisten, Dirigenten und Musikorganisator mit folgender Inschrift: "Am 5. Februar 1809 wurde Felix Mendelssohn Bartholdy nahe dieser Kirche geboren. Seine Psalmkompositionen für den evangelischen Gottesdienst verbinden jüdische Tradition mit christlichem Bekenntnis. Wir gedenken seiner an dieser Stelle als des Wiederentdeckers von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion und Georg Friedrich Händels Oratorien".
Tatsächlich wurde Felix Mendelssohn Bartholdy in der Großen Michaelisstraße 14 geboren und hat dort seine ersten Lebensjahre verbracht. Aber Spuren gibt es nicht mehr, die Straße wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Und die Beziehung zu Hamburg war kurz, denn schon 1811 zog die Familie nach Berlin, wo die Entwicklung des musikalischen Wunderkindes stattfand: Mit sieben Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht, mit neun trat er gemeinsam mit seiner Schwester Fanny zum ersten Mal öffentlich auf, mit 11 stellt er seine erste Komposition vor und mit siebzehn komponiert er bereits die Ouvertüre zu Shakespeares "Sommernachtstraum", eines seiner bekanntesten Stücke. Die 1820er Jahre waren die Wanderjahre, geprägt von zahlreichen Konzertreisen durch Europa, bis Mendelssohn 1833 zum Musikdirektor in Düsseldorf und zwei Jahre später Gewandhauskapellmeister in Leipzig ernannt wurde. Dort feierte er seine größten Triumphe, führte das Gewandhausorchester zu Weltruhm.
Bis zu seinem frühen Tod mit nur 38 Jahren schuf Mendelssohn ein Œuvre von mehr als 400 Werken, Konzerte, Vokal-, Orchester-, Kammermusik- und Klaviermusikwerke, dazu fünf Sinfonien (Schottische', 'Italienische) und die Oratorien "Paulus" und "Elias".
Bereits zu Lebzeiten erlebte antisemitische Vorbehalten verstärkten sich nach seinem Tod in heftige Angriffe und gipfelten im Nationalsozialismus im Verbot seiner Musik. |