Elise Averdieck war die Zweitälteste von zwölf  Kindern einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Als das Geld in der Familie  knapp wurde, ging sie als Gesellschafterin zu Madame Schmilinsky nach  St. Georg. Im Alter von 27 Jahren erlebte sie am 3. November 1835 ihre  Bekehrung. Der Glaube wurde das Fundament ihres Lebens.                 
Fünf Jahre lang pflegte sie kranke Kinder in der Privatklinik des Arztes Dr.  Günther am                 
Borgesch. Als er als Professor nach Kiel berufen wurde, eröffnete Elise Averdieck  in St. Georg eine Vorschule für Knaben, entwickelte eine eigene  Lesefibel und verfasste Kinderbücher, weil ihr die angebotenen  nicht kindgerecht erschienen. In ihren Kinderbüchern stellt Elise Averdieck die Alltagswelt des Kindes im Hamburger  Milieu dar. 1843 wurde  Elise Averdieck Lehrerin der Mädchenklasse in Pastor Rautenbergs  Sonntagsschule in St. Georg, in der unbeschulte Kinder aus der  Armutsschicht lesen lernten und Biblische Geschichte hörten. 1852  errichtete sie mit den Mitarbeitern der Sonntagsschule eine  „Kinderkirche“ in der                 
Stiftstraße.                 
Elise Averdieck plante auch  die Gründung eines christlichen Krankenhauses. Der Zufall wollte es,  dass ein Bekannter seine Krankenhausbehandlung nicht bezahlen konnte.  Elise Averdieck nahm ihn bei sich zu Hause auf und pflegte ihn zusammen  mit ihrer Freundin. Ein Arzt untersuchte den Kranken unentgeltlich. Bald  kamen weitere Kranke aus der Armutsschicht, und Elise Averdiecks  Zimmer, das sie als Krankenzimmer zur Verfügung gestellt hatte, wurde zu  eng. Und wieder eine Fügung: Zur gleichen Zeit zog ein Großteil ihrer  Schüler aus Hamburg fort oder wurde aus der Schule entlassen, so dass  Elise Averdieck kaum noch Kinder zu unterrichten hatte. Außerdem wurde  das Haus frei, in dem sie ehemals die kranken Kinder von Dr. Günther  gepflegt hatte. Sie widmete sich von nun an ausschließlich der  Krankenpflege. 1856 erfolgte der Umzug in die neuen Räume des ehemaligen  Kinderkrankenhauses von Dr. Günther. Das Haus wurde „Bethesda“ genannt  und finanzierte sich über Spenden. Elise Averdieck wurde zur Vorsteherin  für das zu erbauende Krankenhaus gewählt und bildete als Diakonissenmutter Schwestern aus. 1860 fand die Einsegnung der ersten Hamburger  Diakonissin statt.                 
881 legte Elise Averdieck die Leitung der Anstalt aus  Altersgründen nieder.