Kurzbiographie |
Thomas Herbst gilt als einer der wichtigsten deutschen Impressionisten. Vorbilder sind vor allem in der Schule von Barbizon, etwa bei Camille Corot, aber auch bei Eugène Delacroix zu suchen. Als Motiv wählte er gerne die norddeutsche Landschaft, oft mit Tieren, wobei er dabei besonders Kühe bevorzugt malte: so entstand auch der Spitzname „Kuh-Herbst“. Thomas Herbst besuchte zunächst das Johanneum in Hamburg, an dem sein Vater Louis Ferdinand Herbst, ein Altphilologe, als Lehrer arbeitete, und erhielt ersten Zeichenunterricht bei Günther Gensler. Ab 1865 studierte er zunächst in Frankfurt am Städelschen Kunstinstitut bei Jacob Becker, der bei Herbst sicher schon eine Vorliebe für ländliche Sujets weckte. Schon im folgenden Jahr ging er nach Berlin, um an der privaten Malschule Carl Steffecks zu lernen, dann gemeinsam mit seinem Freund Max Liebermann an die Weimarer Akademie, wo er unter anderem bei Charles Verlat, der auch bekannt für seine Tierdarstellungen war, lernte. Herbst lebt in der folgenden Zeit in Düsseldorf, ging 1876-77 aber gemeinsam mit Liebermann nach Paris, wo beide ein Atelier teilten. Ab 1878 folgt für beide ein Studienaufenthalt in München. 1884 kehrte Thomas Herbst nach Hamburg zurück, wo er zunächst an der Gewerbeschule für Mädchen als Zeichenlehrer arbeitete, und sich weiter ein Atelier mit seinem Freund Hans Speckter teilt. Aufgrund der Nichtannahme eines von der Kunsthalle in Auftrag gegebenen Bildes überwirft er sich mit Alfred Lichtwark, wohl auch, da Herbst sich schon in Richtung der kleinformatigen Freilichtmalerei und der Tiermotive entwickelt hatte, und sich im von Lichtwark gewünschten Genre der typischen Hamburg-Motive nicht wohl fühlte. 1897 war Thomas Herbst das älteste Gründungsmitglieder des Hamburgischen Künstlerclubs, mit dessen Mitgliedern er zahlreiche Freilichtstudien unternahm. 1903 verließ Herbst den Künstlerverein wieder, 1905 reiste er zusammen mit Friedrich Ahlers-Hestermann zum Malen durch Holstein. Zeit seines Lebens lehnte Herbst Ehrungen ab, beteiligte sich wenig an Ausstellungen und duldete kaum Besuch in seinem Atelier, sodass eine größere Würdigung seines Werkes erst nach seinem Tode stattfand. 1915 wurden nach seinem Tode zwei Gedächtnisausstellungen gezeigt, sowie eine weiter in der Hamburger Kunsthalle 1938. |