Kurzbiographie |
Robert Schmidt-Hamburg malte größtenteils Schiffe auf hoher See, auch wenn er unter dem Titel „Maler des Hamburger Hafens“ bekannt wurde, gehören Hafenszenen zum geringeren Teil seines Werkes. Kennzeichnend sind oft besonders leuchtende Farben und ein kräftiger Pinselduktus, teilweise mit impressionistischen Anklängen. Robert Schmidt wurde 1885 als Sohn eines Korbmachermeisters geboren, der sich selbstständig gemacht hatte und eine kleine Fabrik in Berlin besaß. Schon früh interessierte ihn die Seefahrt, und so arbeitete er zwischen 1901 und 1914 auf zwölf verschiedenen Schiffen als Schiffsjunge, Matrose und Steurer, besonders häufig auf Schiffen der Deutsch-Afrika-Linien. Er begann zunächst, Postkarten von diesen Schiffen zu malen, und konnte eine Serie an einen Berliner Verlag verkaufen. Wenn er nicht gerade zur See fuhr, lebte er ab 1901 in Berlin. Ab 1910 signierte er – aus Verbundenheit zu der Hansestadt – mit dem Namen „Schmidt-Hamburg“. 1914 lernte er auf einer Seereise den Reeder Albert Ballin kennen, der ihm sofort zwei Bilder abkaufte und ihn weiter fördern wollte. Als daraufhin der Krieg begann, meldete sich Schmidt freiwillig, wurde zunächst nach Kiel versetzt, und nahm dann an der Skagerrakschlacht teil. Im Rahmen seines Dienstes bei der Marine arbeitete er fortan auch als Illustrator der aktuellen Geschehnisse. Diese Werke wurden oftmals von der Presse genutzt. 1915 malte er erstmals ein Schiff im Rahmen eines Auftrages: das Linienschiff Bayern. Immer noch im Dienst der Marine, wurde er vom Dienst auf See freigestellt, um sich auf die Malerei konzentrierten zu können. In Kiel mietete er sein erstes Atelier, es folgten zahlreiche Aufträge für Schiffsbilder und Zeitungsillustrationen. Oft gab es vom aktuellen Kriegs- und Marinegeschehen keine Fotografien, sondern nur mündliche oder schriftlichen Berichte, die dann schnell umgesetzt und veröffentlicht werden sollten. 1918 war es Schmidt-Hamburg der zahlreichen gut bezahlten Aufträge wegen möglich, ein eigenes Haus in Laboe bei Kiel zu kaufen. 1943 wurde Schmidt-Hamburg zum Einsatz in Husum eingezogen. In der Zeit der englischen Besatzung nach dem Krieg verlor er einen Teil seines Werkes. Als sich die wirtschaftliche Lage von Reedereien und Werften besserte, erhielt auch Schmidt-Hamburg (etwa ab 1951) wieder vermehrt Aufträge. Wegen schwerer Krankheit gab Schmidt-Hamburg das Malen 1962 auf. |